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...rund um das NSG "Riedensee"


Strandalarm: Familie Sandregenpfeifer unterwegs

Erneuter Bruterfolg am Riedensee

Sandregepfeifer hudert 3 Jungtiere/Bildautorin: J. Katschewitz
Sandregepfeifer hudert 3 Jungtiere/Bildautorin: J. Katschewitz

 

 

Kühlungsborn/Bastorf                                                                                                                                                                                                    Stand Juni 2024

 

 

„Tihp“ tönt es weithin über den Strand während unseres Spaziergangs nahe des Riedensees. Unüberhörbar ist er, dieser Warnruf, kurz, markant, hell. Mit aufmerksamem Blick ist sein Urheber bald entdeckt. Ein zierlicher Vogel, in Ufernähe trippelt er flink entlang. Die kurzen Beine, orange wie der Schnabel, das Federkleid aus dem Farbkasten des Strandes: sandfarbenes Rückengefieder und eine kontrastreiche schwarz-weiße Kopf- und Brustpartie, fast wie die „Feuersteine“ auf dem Strandwall - Der Sandregenpfeifer ist unverkennbar. Bleibt er unvermittelt stehen, haben wir Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Zwischen Sand und Kieseln ist seine Tarnung perfekt.

 

Plötzlich ist da ein weiterer. Und noch einer. Etwas kleiner sind die beiden, ihre Färbung blasser, das Gefieder teilweise noch mit flauschigen Dunen durchsetzt. Jungvögel! Auch sie mit schnellen Trippelschritten unterwegs, dann halten sie inne, picken eifrig. Im feuchten Sand finden sie Nahrung, die kleinen Sympathieträger. Die Jungen haben keine allzu große Scheu, trotz der Warnrufe der besorgten Eltern. Lächelnd blickt Rangerin Ute Becker vom Spektiv auf. „Das ist dieses Jahr schon das zweite Paar, das Küken aufzieht“, erzählt sie, „und nicht nur das: Wir beobachten derzeit zwei weitere Gelege, so dass wir auf weiteren Nachwuchs hoffen“.

 

Damit gibt es im dritten Jahr in Folge Sandregenpfeifer-Nachwuchs am Riedensee. Das ist alles andere als selbstverständlich. Sandregenpfeifer sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Hier wie andernorts haben es die Strandbrüter nicht leicht. Die bedrohliche Nähe von Menschen oder gar Hunden sorgt für Stress. Und wenn es dann doch zur Brut kommt, wird das Gelege allzu leicht zerstört, denn nicht selten liegt es mitten auf dem Strand in einer einfachen Sandmulde. Zwar ist es perfekt getarnt, was dann allerdings dazu führen kann, dass es nicht erkannt und schließlich zertreten wird

 

Dem Sandregenpfeifer am Riedensee bessere Chancen zu geben, das war eines der Anliegen des NABU-Teams vor Ort. Dort, wo die Brutbedingungen für die Vögel günstig sind, wurden in den vergangenen beiden Jahren Strandbereiche abgezäunt. Jüngst errichteten die Rangerinnen gemeinsam mit ehrenamtlichen Unterstützern des NABU Mittleres Mecklenburg e. V. im Rahmen des „Riedensee“-Projekts zur Gebietsbetreuung im NSG erneut diese temporären „Strandinseln“. Dankenswerterweise beteiligte sich der Bauhof Kühlungsborn auch diesmal am Aufbau, stellte das Material zur Verfügung und führte außerdem die aufwendige Reparatur des Dünenzauns aus. Der war bei den Sturmfluten im vergangenen Winter stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

 

Der Einsatz aller Beteiligten zahlt sich aus, die Bruterfolge sprechen für sich. Auch die derzeitigen Gelege liegen geschützt im abgezäunten störungsarmen Areal. Die Vögel können sich mit ihren Jungen dorthin zurückziehen. Es ist eine Win-Win-Situation für Mensch und Natur. Besucher können weiterhin den Strand besuchen und im Vorbeigehen unvergessliche Naturerlebnisse mitnehmen. Dass die Strandinseln akzeptiert und nicht betreten werden, dafür sorgen wie auch in den vergangenen Jahren kleine Infotafeln.

 

Die Arbeit der beiden Rangerinnen Ute Becker und Rebecca Kain trägt ebenfalls dazu bei, die Naturschätze im und um den Riedensee zu bewahren. Mehrmals wöchentlich sind sie im Gebiet, klären Besucher auf, beantworten Fragen, beobachten aufmerksam die Natur und dokumentieren ihre Entwicklung. Rebecca Kain übt diese Aufgabe schon seit fünf Jahren aus. Seit kurzem übernimmt Biologin Ute Becker ebenfalls die Ranger-Aufgaben. Seit drei Jahrzehnten Kühlungsbornerin, war sie von Anbeginn des Riedensee-Projekts mit dabei.

 

Auf ihren Führungen am Riedensee vermitteln die beiden NABU-Aktiven unter anderem, wie einfallsreich die Natur ist, wenn es um die Besiedlung besonders veränderlicher, Wind und Wellen ausgesetzter Lebensräume geht, welche Geheimnisse sich im Schilf, auf und unter Wasser oder am Spülsaum verbergen. „Denn“, so sind sich die Rangerinnen sicher, „die Schönheit ursprünglicher Natur vermittelt sich den Besuchern am Riedensee zumeist intuitiv. Doch Vieles erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Und letztlich kann man die Natur nur schützen, wenn man begreift, welcher Schatz ihr wirklich innewohnt“.

 

Die nächste Führung wartet schon. Mit etwas Glück steht dann die Begegnung mit den allerjüngsten Sandregenpfeifern auf dem Programm.

 

Strandinselzaun am Naturstrand Riedensee mit Hinweis auf die Stranddistel
Strandinselzaun am Naturstrand Riedensee mit Hinweis auf die Stranddistel
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Winterwasservogelzählung 2024

Am 13.01.24 wurden erneut Wasservögel entlang der Küste von Rerik bis Heiligendamm und im NSG Riedensee gezählt. Anlass war die Internationale Winter-Wasservogelzählung, bei der zeitgleich in deutschland-, europa- und weltweit die Vögel an Gewässern gezählt wurden. 

Insgesamt wurden 5190 Vögel an der Ostsee und 84 Vögel am überwiegend eisbedecktem Riedensee und der Umgebung gezählt.

Zu verdanken ist die gute Datengrundlage vor allem dem Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Vogelzähler*innen, die an diesem Tag einen wertvollen Beitrag leisteten.

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WWVZ 2024 Wasservogelzählbogen Teilgebiet Riedensee
20240113 WWVZ Riedensee (Ostsee Rerik-He
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WWVZ 2024 Wasservogelzählbogen Ostsee Rerik bis Heiligendamm
20240113 WWVZ Riedensee (Ostsee Rerik-He
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Sturmflut trägt Meeresmüll an Strand und Dünen

NABU lud zum Küstenputz ins „Naturschutzgebiet Riedensee“ am 18. November 2023 ein

Wir bedanken uns für eure tatkräftige Unterstützung beim Küstenputz am Riedensee!

Zusammen haben wir am Samstag, dem 18.11.23 innerhalb von 3 Stunden ca. 140 kg Müll mit 11 Teilnehmenden gesammelt.

Durch eure Hilfe haben wir die Dünen von viel angespültem Meeresmüll befreit.  Auch den Müll an der Küstenlinie haben wir gemeinsam in Angriff genommen. Neben gewöhnlichen Funden wie alten Glas- und Kunststofflaschen, Styroporstücken und Essensverpackungen, haben wir auch eine alte Herdkochplatte gefunden, sowie freigelegte Elektrokabel geborgen.

Einiges davon stammt noch aus DDR-Zeiten und landet nun endlich wirklich im Müll.

 

Insgesamt war der Küstenputz eine sehr gelungene Veranstaltung, welche nur durch die aktive Hilfsbereitschaft aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer umgesetzt werden konnte.

Wir sagen: Dankeschön!

 

Tipp: nächster Küstenputz am Riedensee ist am 16.03.2024

 

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Aktionsbericht Küstenputz am Riedensee 18.11.23
20231126 Prj. Rieden II Aktionsbericht 1
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Pressemitteilung Küstenputz am Riedensee 18.11.23
Prj. Rieden II PM NABU erfolgreicher Kü
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Eisente, Silbermöwe und Co.

Rangerin lud zur Winterwasservogelzählung am Riedensee ein

Rangerin Rebecca Kain und Moritz Röhlke (NAJU) bei der Wasservogelzählung                 Bildautorin: Ferike Kuschel
Rangerin Rebecca Kain und Moritz Röhlke (NAJU) bei der Wasservogelzählung Bildautorin: Ferike Kuschel

Kühlungsborn/Bastorf 

Am Samstag, den 14.01.2023 lud Rangerin Rebecca Kain im Naturschutzgebiet Riedensee dazu ein, sie und ihre ehrenamtlichen Kolleg*innen des NABU Mittleres Mecklenburg e.V. bei der alljährlichen Winterwasservogelzählung zu begleiten. Bei einer ca. 1,5-stündigen Strandwanderung wurden mit Fernglas und Spektiv alle rastenden und überwinternden Wasservögel im Gebiet gezählt. Dabei erzählte die Rangerin vom NABU Mittleres Mecklenburg e.V., die das Gebiet bereits seit 2019 betreut, auch allerhand Wissenswertes über die Vögel und das Naturschutzgebiet selbst.

Die internationale Mittwinter-Wasservogelzählung findet seit den 1960er Jahren parallel in zahlreichen Gebieten statt. So auch an den Küsten unseres Bundeslandes. Diese Zählung gilt als besonders bedeutsam, weil sich zu diesem Zeitpunkt die meisten Vögel in ihren Überwinterungsgebieten aufhalten und keine starken Zugbewegungen stattfinden. Sie stellt eine Momentaufnahme dar, die im Vergleich mit den vorangegangenen Jahren, verlässliche Daten zu Wasservogelbeständen und deren Entwicklung liefert. Zu verdanken ist diese gute Datengrundlage vor allem dem Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Vogelzählerinnen und – zähler, die an diesem Tag einen wertvollen Beitrag leisten. Dabei begegnen ihnen unter anderem Eis-, Trauer- und Eiderenten sowie Silber- und Mantelmöwen und auch einige Gänsearten verbringen den vergleichsweise milden Winter hier bei uns.

 

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WWVZ 2023_Erfassungsbogen_Teilgebiet Riedensee
Zusammenfassung der Ergebnisse der Winterwasservogelzählung 2023 für das Teilgebiet NSG "Riedensee"
20230114 WWVZ (Sitecode 371059) Teilgebi
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WWVZ 2023_Erfassungsbogen_Außenküste_Rerik bis Heiligendamm
Zusammenfassung der Ergebnisse der Winterwasservogelzählung 2023 für die Außenküste zwischen Rerik und Heiligendamm
20230114 WWVZ Außenküste Rerik-Heiligend
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Küstenputzaktionen im Naturschutzgebiet Riedensee

"Kübo putzt sich raus!" und der Riedensee gleich mit

Zum Frühjahrsputz rief das Ostseebad Kühlungsborn auf. Der NABU Mittleres Mecklenburg e.V. ist diesem Aufruf gefolgt und hat sich mit einer Küstenputzaktion im Naturschutzgebiet "Riedensee" beteiligt. Dabei unterstützt wurden sie von zahlreichen GebietskennerInnen und NaturliebhaberInnen. Mit 24 Menschen wurden beachtliche 140 kg (Meeres-) Müll und anderer Unrat - zum Teil noch aus DDR-Zeiten - aus dem Naturschutzgebiet herausgeholt.  Die fachgerechte Entsorgung übernahm der Bauhof der Stadt Kühlungsborn.

 

 

Allen helfenden Händen sowie den OrganisatorInnen gilt ein herzlicher Dank!