Was machen wir?
Die Fachgruppe Fledermausschutz Rostock wurde 1986 durch eine Gruppe fledermauskundlich interessierter Rostocker gegründet. Lagen zu Beginn die Aufgabenschwerpunkte in der Erfassung, Bearbeitung und Auswertung der Fledermausvorkommen, so sind die Hauptinhalte der Gruppenarbeit heute vorwiegend Fledermausschutz und -forschung.
Unsere Bearbeitungsgebiete umfassen:
Im Rahmen der wissenschaftlichen Tätigkeit ist unsere Fachgruppe auch im Ausland tätig (Polen, Rumänien, Kuba).
Einen Großteil der Freizeit nimmt die Aufklärungsarbeit gegen leider immer noch vorhandene Vorurteile in Anspruch. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden neben Diavorträgen auch Nachtexkursionen angeboten. Die Fachgruppe Fledermausschutz gehört zum Regionalverband Mittleres Mecklenburg e.V. und ist Mitglied im Landesfachausschuss Fledermausschutz und -forschung Mecklenburg-Vorpommern.
Derzeit arbeiten 15 Mitglieder ehrenamtlich an folgenden Aufgabenschwerpunkten:
Wie können Sie bei uns mitmachen?
Bitte helfen Sie uns mit Hinweisen auf Quartiere in Häusern und Bäumen sowie durch Mitteilung von Flugbeobachtungen bei unseren Bemühungen um den Erhalt der stark bedrohten Fledermäuse.
Für die Unterstützung unserer Arbeit nehmen wir Ihre Spende dankbar entgegen.
NABU "Sonderkonto Fledermausschutz"
IBAN |
DE19 1305 0000 0205 0033 03 |
|
BIC | NOLADE21ROS | |
bei der | Ostseesparkasse Rostock |
Wen sprechen Sie an?
Henrik Pommeranz henrik{ät}pommeranz.name
Was ist als Erstmaßnahme im Notfall zu tun, wenn Sie eine schwache oder verletzte Fledermaus im Winter gefunden haben?
Ansprechpartner im Notfall für den Raum Rostock:
Tierrettung der Feuerwehr
NABU Mittleres Mecklenburg e.V.
Henrik Pommeranz (NABU Fledermausexperte)
Untere Naturschutzbehörde Rostock
0381 - 381 3711
0381 - 4903162
0381 – 4900147
0381 - 381 8578
1. Einheimische Fledermäuse sind nicht mit SARS-CoV 2 infiziert.
2. Das humane SARS-CoV 2 ist genetisch eng mit Viren von Wildtieren verwandt, der genaue Ursprung von SARS-CoV 2 oder dessen Vorläufer ist nach wie vor ungeklärt.
3. Eine Übertragung von SARS-CoV-ähnlichen Viren aus Fledermäusen direkt auf Menschen ist sehr unwahrscheinlich.
4. Ein Muster vergangener Zoonosen ist die Bedeutung von Massentierhaltungen (z.B. im Falle der Schweinegrippe) und Wildtiermärkten, auf denen Wildtiere lebend, frisch geschlachtet oder
zubereitet zum Verkauf angeboten werden.
5. Fledermäuse aufgrund einer vermeintlichen Gesundheitsgefahr zu bekämpfen, ist völlig unbegründet und strafbar.
6. Das Naturschutz-Ehrenamt ist mit der universitären und außeruniversitären Forschung eng vernetzt und unterstützt die Wissenschaft.
7. Es ist unwahrscheinlich, dass Coronaviren aus Fledermauskot eine unmittelbare Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellen.
8. Nach bisherigen Erkenntnissen sind bei SARS-ähnlichen Coronaviren immer Zwischenwirte im Rahmen mehrerer zoonotischer Übergänge notwendig, um einen humanpathogenen Erreger entstehen zu
lassen.
9. Fledermäuse sind weltweit wichtige und unverzichtbare Akteure in Ökosystemen.
10. Die Wahrscheinlichkeit von zoonotischen Pandemien kann in Zukunft verringert werden, indem der Naturschutz und Tierschutz verbessert werden.
Dieses Handout ist ein Auszug aus dem Papier „Einheimische Fledermäuse und SARS-CoV 2“. Der Langtext kann im folgenem PDF-Dokument heruntergeladen werden.
Die Energiewende ist in aller Munde. Wie jedoch gestaltet sich der Weg ins „grüne“ Energiezeitalter für Fledermäuse? Wie lassen sich Gebäudesanierungen fledermausfreundlicher gestalten? Diesen Fragen ging die Bundesarbeitsgruppe(BAG) Fledermausschutz und -forschung auf ihrer Tagung in Rostock nach. Die Fachtagung, die vom 22. bis zum 24. März 2013 statt fand, wurde vom NABU, der Universität Rostock sowie der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung M-V veranstaltet. Über 300 Teilnehmer,darunter Mitarbeiter von Planungsbüros und Naturschutzbehörden sowie ehrenamtliche Fledermausschützer fanden sich im Audimax auf dem Campus der Universität Rostock ein.
Der strenge Winter bedeutet auch für Fledermäuse Stress. Bereits Mitte Dezember 2009 zwangen erste Fröste viele Tiere dazu frostfreie Winterquartiere aufzusuchen. Starke Einflüge ließen sich u. a. am Landgericht nachweisen, das bereits seit den 1990er Jahren alljährlich viele hundert Zwergfledermäuse beherbergt. Die Tiere verkriechen sich hier fast unbemerkt in tiefen Gebäudespalten. Zwergfledermäuse überwintern gern oberirdisch, in kühlen aber relativ trockenen Quartieren. Andere Arten wie die Fransen-, Wasserfledermaus und das Braune Langohr überwintern gern in Kellern. Diese wurden in den zurückliegenden 20 Jahren fast vollständig durch umfangreiche Sanierungen sowie Gebäudeabbrüche zerstört. Vor allem in der östlichen Altstadt gingen viele Winterquartiere verloren. Bauherren und Architekten sind mit der Situation oft überfordert. So ist es nur verständlich, dass Fledermäuse bei vielen Bauvorhaben zum Problem werden. Auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung wird das Artenschutzrecht im Gegensatz zu anderen Vorschriften noch sehr mangelhaft umgesetzt. Dass sich Fledermäuse und Altbausubstanz aber nicht ausschließen müssen, zeigen erfolgreiche Projekte in der Stralsunder Altstadt. Hier konnten mehrere Winterquartiere durch eine zweigeteilte Nutzung erhalten werden. In Rostock hingegen fehlt es an Konzepten, Quartierverluste vorausschauend und effizient auszugleichen. So ließen sich zivile und militärische Bunkeranlagen langfristig zu Fledermausquartieren umfunktionieren. Zu nennen wäre hier der Bunkerkomplex am Friedrich-Franz-Bahnhof. Ein effizienter Schutz der Tiere setzt ein Netz an geeigneten Überwinterungsquartieren voraus. Fledermäuse sind in der Lage, neue Quartiere in kurzer Zeit zu erkunden und zu besiedeln. Bauarbeiten werden demnach bei vorausschauender Planung nicht behindert. Der NABU steht hierbei als kompetenter Partner bei Fragen gern zur Verfügung.
von: Henrik Pommeranz und Annette Puls (Warnowkurier am 10.02.2010)